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Hilfe für den Bobtail in Not Lara

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Jahresbericht 2013

Jahresbericht 2013


 
Wir blicken auf ein Jahr zurück, daß uns wieder mal die ganze Bandbreite tierschutzrelevanter Ereignisse beschert hat.

Im Januar konnte endlich unser Rocky, der in Tarifa aus einer sehr prekären Notsituation befreit wurde, nach Deutschland kommen. Eine spanische Tierschutzkollegin hatte ihn in unserem Auftrag nach Malaga geholt, ihn impfen, chippen und kastrieren lassen und ihn 4 Wochen liebevoll in Gesellschaft ihres Bobtails versorgt. Am Airport entstieg dann ein Vorzeigebobtail, der sofort alle Herzen im Sturm eroberte und nach einer kurzen Verschnaufpause in sein neues Zuhause gebracht werden konnte.


Unser kleiner Jordy aus Ungarn hat uns ganz viel Kraft und Nerven gekostet. Sein "Züchter" wollte ihn töten lassen, da er keine Verwendung für einen Bobtail mit Farbfehlern hatte. Die ungarischen Tierschutzkollegen informierten uns und nach unserer Zusage, den kleinen Kerl zu übernehmen, konnten wir ihn schon kurze Zeit später in Empfang nehmen. Offensichtlich war er schon länger nicht mehr richtig ernährt worden, sodaß  die damit verbundenen gravierenden Magen-/Darmprobleme uns wochenlang ziemlich zu schaffen machten.


Merlin aus einer Perrera in Spanien konnte wirklich im letzten Moment dort herausgeholt werden. Nur 6 Wochen an diesem Ort hatten gereicht, um ihn an die Grenze dessen zu bringen, was ein Bobtail sowohl physisch als auch psychisch verkraften kann. Völlig apathisch und in einem grauenhaften Zustand kam er hier an und musste sofort notfallmässig beim Tierarzt versorgt werden. Kurz vor seiner Abreise hatte man ihm außerdem noch schnell einen ordentlichen Tritt oder Schlag verpaßt, was fast dazu geführt hätte, daß er ein Auge verloren hätte oder Schlimmeres. Erstaunlich schnell fand dieser wunderbare kleine Rüde seinen Kampfgeist wieder und wollte zurück ins Leben.

Die unglaublich brutalen Ereignisse in Rumänien berühren auch uns sehr. Wir fanden dann im Internet einen Bobtailmix, den dortige Tierschützer von der Straße in ein vermeintlich sicheres Auffanglager gebracht hatten. Sein Herrchen war gestorben und Jonny war von den "lieben Angehörigen" vor die Tür gesetzt worden. Der kleine Kerl hatte sich schon mit seinem Schicksal abgefunden und lag teilnahmslos am Straßenrand. Wir sagten sofort unsere Übernahme zu und alles wurde für seine Ausreise vorbereitet. Kurz bevor er seine Reise in ein neues behütetes Leben hier bei uns antreten sollte, hat man ihn brutal ermordet. Fassungslos mussten unsere rumänischen Freunde und wir das zur Kenntnis nehmen und auf die Frage nach dem Warum wurde den Tierschutzkollegen vor Ort kaltschnäuzig mitgeteilt, daß Jonny eben alt war. Er war bestimmt nicht mehr der Jüngste, aber gerade deshalb sollte er hier Sicherheit und Liebe bekommen, um in Frieden und Geborgenheit irgendwann von dieser Welt Abschied nehmen zu können. Leb`wohl mein Kleiner!
                                                                         

Auch in Deutschland hatten wir einige Notfelle, die uns ziemliche Kopfschmerzen bereitet haben. Da gab es z.B. eine Bearded Collie Hündin, die wir in Berlin als Bobtail übernahmen, weil die ehemalige Besitzerin sie als solche vor 7 Jahren bei einer "Züchterin" erworben hatte und all die Jahre fest davon überzeugt war, einen Bobtail zu besitzen. Nach 9 Tagen auf ihrer Pflegestelle in Berlin haben wir sie ins Ruhrgebiet geholt, wo sie noch am selben Abend von passionierten Beardedliebhabern im Internet entdeckt wurde, die dann  das Julchen wieder zurück nach Berlin holten und sie seitdem rasseentsprechend versorgen und auslasten.

Ganz emotionale Geschichten sind immer die, wo sich langjährige Besitzer aus wirklich nachvollziehbaren Gründen von ihren Hunden trennen müssen. Einer davon war Bobby.  Ein schon 9 jähriger Bobtail, der seine Familie verliert, hat in der Regel keine so guten Vermittlungschancen. Umso erstaunter und glücklicher waren wir alle, als wir für ihn in Rekordzeit das Traumzuhause gefunden hatten.

In manchen Fällen mussten wir aber auch unsere ganze Überredungskunst einsetzen, um ein Notfell von vermeintlichen Tierliebhabern übernehmen zu können. In einem schlimmen Fall war ein Bobtail als putziger Welpe angeschafft worden und diente offensichtlich ausnahmslos der Belustigung kleiner Kinder in der Familie. Da man sich weder um Erziehung noch um die richtige Auslastung oder Pflege gekümmert hatte, landete dieses Tier angebunden am Heizungsrohr im Keller. Fast 24 Stunden täglich war dieser Rüde sich selbst überlassen und trotzdem brauchte es einige Monate, bis wir nach langem Hin und Her den Halter zur Abgabe überzeugt hatten. Wir wurden jedes Mal vertröstet, wenn eine Übergabe vereinbart war, weil die Liebe zum Hund einfach viel zu innig war!? Ich brauche eigentlich an dieser Stelle nicht erwähnen, daß es seit Übergabe des Hundes keinerlei Nachfragen seiner ehemaligen Besitzer gegeben hat. Unter Narkose musste der Hund geschoren werden und er lernt jetzt nach und nach, was ein Hund eigentlich im Welpen- und Junghundalter so alles erleben sollte.
 
Tatsächlich haben wir viel in diesem Jahr bewegen können. Insgesamt 13 Hunde sind von uns übernommen und gut vermittelt worden. Einige weitere konnten wir durch unsere Vermittlungshilfe mit bobtailerfahrenen, adoptionswilligen Menschen zusammenbringen. Jede ganz persönliche Geschichte findet man bei den
. Momentan haben wir einen Dauerpflegling dessen, vorsichtig formuliert, ganz besonderen Charaktereigenschaften und der damit verbundenen Notwendigkeit der permanenten Korrektur und eines konsequenten Verhaltenstrainings eine Vermittlung ziemlich unwahrscheinlich machen lässt.


 
Wir danken von ganzem Herzen allen Adoptanten, denn ohne diese wunderbaren Menschen, die sich ganz bewusst für einen Tierschutzhund entscheiden, wäre unser Einsatz dauerhaft nicht möglich. Nur die Gewissheit, daß im Anschluß an unsere z. T. sehr zeit- und kostenaufwendigen Bemühungen das Tier in Sicherheit zu bringen, das ehemalige Notfell von seinen Adoptanten auch optimal versorgt wird, gibt uns die Kraft, uns täglich mit den grausamen Bildern der vielen, misshandelten, unterernährten und von Tötung bedrohten Hunden auseinanderzusetzen. Wir können auch in diesem Jahr nicht die ganze Welt retten, aber für einige Notbobtails den Weg in eine sichere und schöne Zukunft ebnen.

Ein großes Dankeschön geht auch an die Freunde im Ausland, ohne deren Bemühungen das Leid der Tiere um ein Vielfaches größer wäre. Sie leisten dort, egal ob es Rumänien, Spanien oder anderorts ist, tagtäglich alles Menschenmögliche und  leben oft selbst am absoluten Existenzminimum, um Tieren in Not zu helfen.
Wir verneigen uns vor diesen Menschen.

Ein schönes Jahr 2014 wünscht das ganze Notbobtail-Team!  
                                                                                                                                                                                                       Text: Sigrid Hofmann


 


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