illegaler Welpenhandel
Illegaler Welpenhandel
http://www.youtube.com/watch?v=xHfkBC0h7Ig
Der Handel mit Welpen ist sicher nichts Neues und hat schon in den späten Sechzigern und Anfang der Siebziger Jahre den VDH veranlasst, die ihm angeschlossenen Rasseverbände zur Aufklärung und zu Protesten gegen wahllose Vermehrung und Verkauf von Hundewelpen in Zoogeschäften etc. aufzufordern. Anfang der Neunziger einigte sich dann der Verband der Zoohändler mit den Tierschützern und man beschloss keine Welpen mehr über den Ladentisch zu verkaufen. Dieses Tabu brach dann Anfang 2012 ein Zoogeschäft in Duisburg und hatte nach langer Vorbereitung und gegen den Widerstand der Tierschützer die ersten Welpen wieder im Verkauf. Wo die Welpen herkommen kann sich jeder, auch ohne viel Fantasie, bestimmt vorstellen. In der Zwischenzeit hatte sich allerdings auch schon ein großer Händlerring etabliert, sodass Billigwelpen aller Rassen immer auf dem Markt waren und leider auch bleiben werden. Diese Hunde werden produziert, ohne auch nur ansatzweise Gesundheit, charakterliche Eigenschaften o. ä. zu berücksichtigen. Grundimmunisierung meistens Fehlanzeige und der Zustand der Elterntiere in der Regel grauenvoll. Da interessiert es auch niemanden, ob die säugende Mama den Wurf nicht überlebt oder die Welpen Startschwierigkeiten haben und qualvoll verenden, hier ist der Hund Massenware. Oft schon im Alter von gerade 4 Wochen findet sich der Nachwuchs auf dubiosen Märkten in Kofferräumen zum Verkauf angeboten wieder oder bei Personen, die diese Welpen als ihre eigenen aus angeblich kleiner Hobbyzucht im Internet anbieten. Ganze LKW-Ladungen mit viel zu jungen Welpen, eingepfercht auf kleinstem Raum, werden wöchentlich quer durch Europa gekarrt
Aktuell greife ich dieses Thema auf, weil wir im Januar einen Welpen bzw. Junghund aus Ungarn aufgenommen haben, der von solch einer gewissenlosen Vermehrerin „entsorgt“ wurde. Offiziell hieß es, dass dieses Tier aufgrund der Fehlfarbe keinen Käufer finden würde, inoffiziell war dieses Tier todkrank und mit wässrigem Durchfall und hohem Fieber die Verkaufschancen gegen Null. Offensichtlich hatte diese Frau noch ein Gewissen und hat wenigstens dafür sorgen wollen, dass dieses Tier nicht qualvoll verendet. Wie oft nun dieser Hund schon frierend und ängstlich in einem Kofferraum hin und her transportiert wurde wissen wir nicht. Allerdings war jede der anfänglich notwendigen Fahrten zum Tierarzt ein Horror. Reingesetzt und dann in der hintersten Ecke der Ladefläche zitternd ans Gitter geklemmt machte das Rausholen jedes Mal zur großen Herausforderung. Heute nach 4 Wochen und jeder Menge wachen Nächten, verzweifelten Tagen, wenn das Fieber wieder da war, nach Stunden, die wir beim Tierarzt verbracht haben und nach hohen Tierarztrechnungen wird dieses Tier ein hoffentlich schönes Leben haben können. Eine Futtermittelallergie besteht momentan noch, aber wir hoffen einfach, dass sich das im Laufe der nächsten Monate auswächst. Momentan machen wir uns mehr Sorgen um die Hundemama, die weiterproduzieren muss und wahrscheinlich irgendwo in einem Verließ ums Überleben kämpft.
Jeder, der gedankenlos einen Welpen kauft, weil er billig ist oder auf der Mitleidsschiene angeboten wird, macht sich mitschuldig. Wer unbedingt einen Welpen haben möchte, sollte sich einen seriösen VDH-Züchter suchen, der nur herausragende Tiere paart und damit zum Bestand der Rasse beiträgt. Verantwortungsvoll ist Zucht nur dann, wenn sowohl charakterlich und gesundheitlich einwandfreie Tiere vermehrt werden. Käufe bei dubiosen Anbietern scheinen oft ein Schnäppchen, werden aber genauso oft zur Kostenfalle ohne Garantie, dass letztendlich auch die tierärztlichen Bemühungen von Erfolg sein werden. Qualvolle Zeiten für Tier und Käufer sind vorprogrammiert.
Die Alternative zum Kauf eines Welpen bei einem verantwortungsvollen Züchter ist ausschließlich die Adoption eines Tieres aus dem Tierheim oder von einer seriösen Tierschutzorganisation. Wir helfen Ihnen gerne bei der Suche Ihres neuen Familienmitgliedes.
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zur Erinnerung an die ehemaligen Zuchthündinnen Luna († 2010) , Donna († 2013) und Maron (†2015), die alle 2009 von Liberty for dogs aus einer belgischen Qualzucht befreit werden konnten.